Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Wissenschaftler:innen zusammenkommen, um das Tempo wissenschaftlicher Entdeckungen zu beschleunigen. Eine Welt, in der Forschungsdaten – seien sie roh, verarbeitet oder analysiert – für alle zugänglich, verfügbar und wiederverwendbar sind. Forschende aus verschiedenen Disziplinen können auf Daten zugreifen und sie erforschen, neue Analysen durchführen und neue Erkenntnisse gewinnen, indem sie auf den Ergebnissen der anderen aufbauen. Eine Welt, in der…
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Kollaboration zur Norm geworden ist. Der Austausch von Daten fördert neue Mechanismen für Kommunikation und Zusammenarbeit in der Wissenschaft.
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ein verbesserter Zugang zu mehr Gerechtigkeit und Integration führt. Jeder kann am Wissensfortschritt teilhaben, und Wissenschaftler:innen können die Vorteile von Daten in vollem Umfang nutzen, wo und wer auch immer sie sind.
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Interdisziplinarität und Innovation gefördert werden. Durch die Einbeziehung mehrerer Disziplinen ist die Wissenschaft innovativ, kreativ und dynamisch. Sie ist in der Lage, globale Herausforderungen mit Präzision und Wirkung zu bewältigen.
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die Wissenschaft Vertrauen geniesst und von der Gesellschaft unterstützt wird. Neue Standards für Transparenz und Exaktheit erhöhen die Qualität der Forschung. Die Reproduzierbarkeit steht im Mittelpunkt.
Das bedeutet bessere Wissenschaft und dafür steht ORD.
Der ORD-Strategierat unterstützt dies uneingeschränkt. Die Nationale ORD-Strategie gibt den Forschenden und Forschungsgemeinschafteneine Schlüsselrolle. Eine effiziente Anwendung von ORD fördert nicht nur Innovationen, sondern stärkt auch Forschungsgemeinschaften und verbessert das Engagement von Wissenschaftler:innen für Daten.
Unsere Strategie und der dazugehörige Aktionsplan
Der Zweck der ORD-Strategie besteht darin, übergreifende Ziele und Grundsätze für die Schweizer ORD-Landschaft zu definieren.
Sie bietet einen Rahmen für die Entwicklung von Praktiken rund um den Austausch von Forschungsdaten und für die Governance von Diensten und Infrastrukturen, die Forschende unterstützen und ORD-Praktiken ermöglichen. In der Schweiz wird die Governance von ORD von den folgenden Grundsätzen geleitet, die in der nationalen ORD-Strategie dargelegt sind:
- FAIR-Prinzipien (Auffindbar, Zugänglich, Interoperabel und Wiederverwendbar)
- Gute Forschungspraxis beinhaltet Offenheit
- So offen wie möglich, so geschützt wie nötig
- Anerkennung des Wertes von Daten
- Respektierung der disziplinären Vielfalt
- Verbindung zu nationalen und internationalen Ökosystemen
- Ein nachhaltiger Ansatz
ORD Strategy
510,29 kBORD Aktionsplan
Um die ehrgeizigen Ziele der ORD-Strategie zu erreichen, wurden innerhalb eines Aktionsplans vier Schlüsselbereiche identifiziert. Diese Aktionsbereiche geben klare Richtlinien vor. Innerhalb jedes Bereichs werden spezifische Aktionslinien von den Partnerinstitutionen verwaltet, wodurch das Prinzip „verschiedene Akteure, unterschiedliche Massnahmen, gleiche Ziele“ verkörpert wird. Ein wesentlicher Aspekt des Aktionsplans ist das gemeinsame Bekenntnis zur Koordination und Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten. Um dies zu unterstützen, haben wir den Strategierat gegründet, der die Führung für den ORD-Aktionsplan übernimmt.
Aktionsbereiche
Verschiedene Akteure, verschiedene Massnahmen, gleiche Ziele
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A Gemeinschaften und PratikenUnterstützung von Forschenden und Forschungsgemeinschaften bei der Konzeption und Umsetzung von ORD-Praktiken
- A.1 Basisunterstützung bereitstellen, um Exzellenz in ORD-Praktiken zu fördern
- A.1.1 Konzipieren einer breit angelegten nationalen Fördermassnahme für explorative ORD-Projekte; Berücksichtigung der Bedürfnisse verschiedener Disziplinen und Hochschulen; Unterstützung von Gemeinschaften in unterschiedlichen Reifegraden, ORD-Praktiken voranzutreiben, ohne bestehende Massnahmen/Schemata zu duplizieren.
- A.1.2.1 Bereitstellung von ORD-Finanzierungen zur Unterstützung und Entwicklung von ORD-Praktiken, die in erster Linie Forschenden zugutekommen, sowie zur Unterstützung von Forschenden bei der Entwicklung von ORD-Praktiken.
- A.1.2.2 Erweiterung der ORD-Finanzierung auf Forschungsgemeinschaften im Rahmen eines Ansatzes zum Aufbau von Gemeinschaften und Institutionen.
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B Basisinfrastrukturen und DienstleistungenEntwicklung, Förderung und Erhaltung von finanziell nachhaltigen Basisinfrastrukturen und -Dienstleistungen für alle Forschenden.
- B.1 Bewertung der Schweizer ORD-Landschaft hinsichtlich Konsolidierung und strategischer Entwicklung von Dienstenleistungen und Infrastrukturen.
- B1.1 Eine unabhängige Pilotstudie ausgewählter Anbieter von Dienstleistungen und Infrastrukturen identifiziert, wie und in welcher Form sie zur ORD-Landschaft beitragen können.
- B.1.2 Konsolidierung bestehender Basisinfrastrukturen und -Dienstleistungen sowie bestehender gemeinschaftsspezifischer Infrastrukturen und Dienstleistungen.
- B.1.3 Beauftragung eines Berichts zur Festlegung, Umsetzung und Spezifizierung von Prozessen zur Identifizierung neuer Bedürfnisse an Infrastrukturen und Dienstleistungen.
- B.2 Bereitstellung von langfristigen ORD-Dienstleistungen und -Infrastrukturen für Forschende.
- B.3 Sicherstellung der langfristigen Finanzierung von ORD-Infrastrukturen und -Dienstleistungen von herausragender nationaler Bedeutung.
- B.3.1 Pfad 5: Regelmässige Überwachung der nationalen und internationalen ORD-Landschaft.
- B.3.2 Pfad 5: Langfristige Finanzierung auf der Grundlage von Entscheidungen des ORD-Strategierates für ORD-Infrastrukturen und -Dienstleistungen von herausragender nationaler Bedeutung.
- B.4 Bereitstellung des Zugangs zu ORD-Dienstleistungen und -Infrastrukturen und Verbesserung der Interoperabilität.
- B.5 Professionalisierung von ORD-Spezialist:innen und damit verbundenen Dienstleistungen.
- B.5.1 Etablierung und Aktualisierung von Schweizer Best Practices im Bereich ORD-Expertise.
- B.5.2 Förderung von und Schaffung von Anreizen für Data Stewardship-/ORD-Spezialist:innen an allen Forschungseinrichtungen in der Schweiz; Anreize zur Anstellung von Expert:innen für Open Science, Data Stewards und anderen Expert:innen zur Errichtung von Kompetenzzentren an Hochschulen und zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen durch Bereitstellung von Anschubfinanzierung.
- B.5.3 Aufbau von Netzwerken für ORD-Expert:innen (z. B. Data Stewards), wenn möglich unter Einbezug anderer Expert:innenen (z. B. Datenkurator:innen).
- B.5.4 Etablierung von ORD-Expertise (z. B. Data Stewardship) als eigenständigen Karriereweg an Hochschulen bis 2028.
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C KompetenzenAusstattung von Forschenden im Hinblick auf ORD:Kompetenzentwicklung und Austausch von Best Practices
- C.1 Das Bewusstsein für die FAIR-Prinzipien und ORD-Praktiken in der wissenschaftlichen Gemeinschaft schärfen
- C.1.1 ORD-Advocacy Programme werden auf nationaler und institutioneller Ebene eingerichtet, einschliesslich einer Outreach-Kampagne, um Forschenden leicht zugängliche und regelmässig aktualisierte Informationen und Ressourcen sowie Informationen zu relevanten internationalen und nationalen ORD-Initiativen bereitzustellen.
- C.1.2 Aufbau und Förderung langfristiger Netzwerke (z. B. permanente Arbeitsgruppen oder Citizen-Science-Netzwerke) von Forschungsgemeinschaften mit dem Ziel, ein gemeinsames Verständnis bewährter Praktiken und Methoden zu entwickeln, die zu effektiven ORD-Praktiken und -Standards führen.
- C.1.3 Mobilisierung und Unterstützung der Teilnahme an relevanten internationalen Initiativen.
- C.2 Ausbildung von Forschenden für das Forschungsdatenmanagement (FDM) und für ORD-Praktiken.
- C2.1 Projekte zur Entwicklung bewährter Praktiken für das FDM-Training an Hochschulen in Absprache mit Forschungsgemeinschaften.
- C2.2 Das FDM-Training ist als obligatorisches Element in allen Studiengängen, vom Bachelor bis zum Doktorat, enthalten.
- C2.3 Rahmen für systematische Kommunikation zwischen Trainer:innen und Datenverwalter:innen, um die Professionalisierung und den Erfahrungsaustausch, bewährte Praktiken und Bedürfnisse zu erleichtern und Schulungsmodule zu entwickeln.
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D InstitutionenAufbau von systemischen und unterstützenden Rahmenbedingungen für Institutionen und Forschungsgemeinschaften
- D.1 Anreize und Belohnungen
- D.1.1 Entwickeln und Umsetzen von Kriterien zur Bewertung von Open-Science-Aktivitäten und zur Belohnung für die Teilung und Wiederverwendung von Daten, basierend auf internationalen Best Practices (z. B. DORA, Open-Science-Karrierebewertungsmatrix) im Dialog mit Forschungsgemeinschaften. Entwickeln und Anpassen von Bewertungsprozessen, um ORD-Praktiken zu einer Voraussetzung für die Förderung zu machen, basierend auf dem Austausch bewährter Praktiken zwischen Hochschulen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie anderen nationalen und internationalen Interessengruppen.
- D.1.2 Entwickeln und Anpassen von Bewertungsprozessen, um ORD-Praktiken zu einer Voraussetzung für die Förderung zu machen, basierend auf dem Austausch bewährter Praktiken zwischen Hochschulen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie anderen nationalen und internationalen Interessengruppen.
- D.1.3 Entwickeln, Umsetzen und Anpassen von Bewertungsprozessen, um ORD-Praktiken zu einer Voraussetzung für die Einstellung und berufliche Weiterentwicklung zu machen, basierend auf dem Austausch bewährter Praktiken zwischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie anderen nationalen und internationalen Interessengruppen.
- D.1.4 Einrichtung nationaler ORD-Preise zur Belohnung und Förderung bewährter ORD-Praktiken und zur Förderung des Übergangs zu Praktiken, die Standards setzen und neue Möglichkeiten für eine gesamte (Daten-)Gemeinschaft schaffen, einschließsslich junger Forschender.
- D.2 Ethik und Recht
- D.2.1 Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses/Richtwerte/bewährter Praktiken/Leitlinien zur Frage des Dateneigentums (einschliesslich Daten- und Codefreigabe) und zum Datenschutz.
- D.2.2 Hochschulen passen bewährte Praktiken zum Dateneigentum (einschliesslich Daten- und Codefreigabe) und zum Datenschutz an ihre eigenen Bedürfnisse an.
- D.2.3 Anreize, Unterstützung und Finanzierung von Datenschutzbeauftragten (RDPO) an Hochschulen, wo erforderlich, um die Unterstützung von Forschungsgemeinschaften in rechtlichen Fragen aufzubauen
- D.2.4 Überwachung und Veröffentlichung von Informationen zur rechtmässigen Lizenzierung von Daten/Metadaten und Software mit dem Ziel, korrekte Wiederverwendung zu fördern.
- D.2.5 Entwicklung von Richtlinien für die Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor, um zu bestimmen, ob, wann und wie kommerziell sensible Daten entwickelt, regelmässig aktualisiert und offen zugänglich gemacht werden sollen.
- D.2.6 Entwicklung und Verbreitung von disziplin- oder datengemeinschaftsspezifischen Verhaltenskodizes in Bezug auf ORD.
- D.3 Internationale Ausrichtung
- D.3.1 Regelmässig aktualisierte Analyse der Vernetzung der Schweizer Forschungslandschaft und ihrer Vertretung in europäischen und globalen Initiativen, einschliesslich einer Übersicht über europäische und globale Initiativen mit einer Bewertung ihres Werts für die Schweizer Landschaft; bestehende Lücken werden identifiziert und angemessene Massnahmen entwickelt.
- D.3.2 Überprüfung und Unterstützung der Schweizer Beteiligung an ERIC (Anpassung des rechtlichen Rahmens; eigene Position in BFI für Mitgliedsbeiträge)
Booklet Action Plan
1,30 MB